Am KÖNIGSWEG

von Elfriede Jelinek

Regie: Nora Somaini und Titus Georgi

Bühne: Nora Somaini

Premiere: 15. Februar 2020, Studiotheater Expo-Plaza, Diplomprojekt der Schauspielstudierenden

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FOTOS © Daniel Kunzfeld

Mit: Justin Hibbeler, Clemens Krause, Paul Lonnemann, Leo Mathey, Cara-Maria Nagler, Johannes Rebers, Nora Rebecca Wolff

Kostüme: Miriam Schliehe

INHALT

Mit Blindheit geschlagen sind alle in diesem Schauspiel: Der von sich selbst geblendete König, der mit Immobilien, Golfplätzen und Casinos ein Vermögen verdient hat (nicht immer ganz legal) und nun das mächtigste Land der Welt regiert; das Volk, das ihn gewählt hat, blind darauf vertrauend, vom Joch der Arbeitslosigkeit und Kreditschulden befreit zu werden und sogar die Gegner, die blindwütig auf den König einschlagen, seinen Sieg aber nicht verhindern konnten. Der König wird gefeiert als Erlöser, der der Nation hoffentlich Erlöse bringt.
Antike Mythen sind Jelineks Referenzraum, hier ist es der „Königsweg“ des Ödipus. Da tötet ein Mann drei Männer, weil sie ihm im Weg sind. Sein Ehrgeiz treibt ihn hoch hinaus. Er wandert in ein Land, dem es ökonomisch schlecht geht. Er alleine schafft es die Krise mit lauteren und unlauteren Mitteln zu bewältigen. Er wird als Held gefeiert und zum König des Landes gemacht. Es schert ihn wenig, was andere über ihn sagen. Doch sein Desinteresse an der Wahrheit, die Ignoranz der eigenen Schwäche und die Hybris der Macht haben längst die Weissagenden, die Seher und Seherinnen, die Schriftsteller und die Autorinnen, die Fotografen und die Redakteurinnen in Alarmbereitschaft versetzt. Ihr kluger Instinkt sagt ihnen: das ist faul, was hier passiert!

KRITIK - HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG