Konzeption/Regie/Bühne: Nora Somaini
Premiere: 2018, Bremer Shakespeare Company
Mit: Svea Auerbach, Tim Lee, Peter Lüchinger, Michael Meyer, Markus Seuß
Kostüme: Miriam Schliehe
Musikalische Einrichtung, Arrangements: Mika Amsterdam
Spätestens seit der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Bob Dylan, ist der breiteren Öffentlichkeit klar, dass die Dichtung dieses Song-Poeten weit über erwartbare Singer-Songwriter-Verse hinausgeht. Die Literaturwissenschaft fahndet akribisch nach literarischen Verweisen und Präzedenzen, um sein Werk zu entschlüsseln. Dabei trifft sie immer wieder auf William Shakespeare, der ein Fixstern in Bob Dylans poetischem Referenzuniversum ist. Beide Künstlerpersönlichkeiten sind große Unbekannte, doch scheint sie etwas zu verbinden, was für Nichtkünstler schwer zu fassen und noch weniger zu erklären ist: Kreativität! Wie und woher stammt sie? Wenn sie uns alle auf eine jeweils einzigartige, individuelle Art berühren kann, muss dann nicht doch etwas Kollektives, etwas Universelles, darin stecken?
Die Nobelpreisvergabe 2016 bildet die Rahmenhandlung: innerhalb der zwei Wochen Rückmeldungsfrist, die Bob Dylan hat, um den Preis anzunehmen und eine eigene Lecture zu halten, spielt sich das Stück ab. Warum hat Dylan sich, nachdem ihm der Preis zuerkannt wurde, so lange nicht zurückgemeldet? Was macht ein Preis mit einem Künstler und seinem Schaffen? Was ist der Grund für Dylans lebenslange verweigernde Haltung den Anforderungen gegenüber, die seine Umwelt an ihn stellt?
Das Stück vermengt biographische Szenen mit spekulativen Traumsequenzen. Künstlerische Vorbilder, Wegbereiter und –begleiter und der inspirative Geist William Shakespeares treten auf. Eine musikalische und skurril-humorvolle Reise durch die Welt von Bob Dylans Kreativität.