ROMEO UND JULIA 

von William Shakespeare

Übersetztung: Rainer Iwersen

Regie: Nora Somaini

Premiere: Oktober 2013,  Bremer Shakespeare Company

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  • rj-1298 Kopie
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  • rj-1582 Kopie
  • rj-2020

Fotos © Stefan Kuntner

Mit: Svea Auerbach, Tim Lee, Peter Lüchinger, Theresa Rose, Markus Seuß

Bühne: Ulrich Leitner
Kostüme: Lucie Travnickova
Dramaturgie: Sonja Bachmann
Video: Till Caspar Juon

INHALT 

Zwei Bürgerhäuser, gleich an Vornehmheit
(Der Schauplatz ist Verona, wie bekannt),
Treibt alter Hass erneut zu offnem Streit,
Und Bürgerblut befleckt die Bürgerhand.

In diesem Klima siedelt William Shakespeare Ende des 16. Jahrhunderts seine Geschichte von Romeo und Julia an: Die Bewohner Veronas leben in der Atmosphäre einer aggressiven Anspannung. Sie reagieren impulsiv und schlagen genauso schnell zu wie sie sich verlieben, sie sind wenig einfühlsam oder überlegt und sie agieren wechselhaft und mit großer Emotionalität. Ihr Verhalten ähnelt jenem von Menschen mit Borderline-Syndrom, Burn-out oder Depression - Diagnosen, die in der „pathologischen Landschaft des 21. Jahrhunderts“ angesiedelt sind (Byung-Chul Han in „Müdigkeitsgesellschaft“).

Fünf Menschen, die unsere Zeitgenossen sein könnten und die unter den krankhaften Symptomen von Überforderung, Leistungsdruck und dem Zwang zur permanenten Selbstoptimierung leiden, treffen in einem Sanatorium aufeinander. Das Klima zwischen ihnen ist ähnlich wie in Shakespeares Verona aufgeladen von aggressiver Anspannung und verdrängten Ängsten. Mit dem Spielen von Shakespeares “Romeo und Julia” sollen sie wieder Zugang zu ihren verschütteten Gefühlen finden.

Nach und nach identifizieren sich die fünf immer mehr mit Shakespeares Dramenfiguren. Indem sie deren Konflikte ausagieren, entdecken sie ihre eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten und entwickeln ein Ventil für ihre verdrängten Emotionen.