TORQUATO TASSO 

von Johann Wolfgang von Goethe

Regie: Nora Somaini

Premiere: 4. Februar 2012, Theater Bremen

Über das Gute Leben und die Kleinen Fluchten

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Fotos © Daniel Kunzfeld


Mit: Martin Baum, Franziska Schubert, Varia Linnéa Sjöström, Thomas Hatzmann, Alexander Swoboda

Bühne: Ulrich Leitner

Kostüme: Doey Lüthi

Dramaturgie: Andrea Koschwitz



INHALT 

Herzog Alfons von Ferrara weilt mit seiner Schwester der Prinzessin Leonore und der Gräfin Leonore von Scandiano auf seinem Schloss in Belriguardo. Stargast der Sommerfrische ist der junge Dichter Tasso. Gerade hat er sein neuestes Werk abgeschlossen und bedankt sich bei seinem Mäzen für dessen Förderung. Der Herzog und beide Damen sonnen sich im Spiegel von Tassos Künstlertum bis mit der Ankunft des Staatssekretärs Antonio die Geschäfte und der Alltag in Belriguardo einbrechen. Dank Antonios Geschick ist ein wichtiger Deal mit dem Papst gelungen: »Italien soll ruhig sein!« In der Folge geraten Dichter und Staatssekretär nicht nur verbal aneinander. Der Versuch, das gute Leben auf Belriguardo von den Höhen und Tiefen der Realität abzuschirmen, ist misslungen. Psychische Abhängigkeiten und persönliche Abgründe der Protagonisten befördern die Ereignisse in Goethes klassischem Schauspiel an den Rand der Tragödie.

Regisseurin Nora Somaini interessiert an Goethes »Tasso« die Spannung zwischen der präzisen hohen Sprache und der Widersprüchlichkeit seiner Protagonisten. Goethes »Tasso« provoziert zum Nachdenken über eigene Positionen und persönliches Engagement. Die Abhängigkeit des Künstlers von der Macht und dem Geld scheinen zeitlos und die Differenz zwischen den Gewinnern und Verlierern der Krisen wächst weiter an.

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